Artikel

Preise für Wohneigentum steigen erneut stärker als im Vorjahr

12.09.2017
Kategorie:
Preise für Wohneigentum steigen erneut stärker als im Vorjahr

Die Wohneigentumspreise sind 2017 erneut gestiegen. Das zeigt der „Deutschlandtrend Wohneigentum 2017“ des Immobilienverbandes IVD. Die jährliche Auswertung des IVD belegt, dass Wohneigentum (Bestand, mittlerer Wohnwert) im Deutschland-Mittel erneut um mehr als 6 Prozent teurer wurde: Die Verkaufspreise des zweiten und dritten Quartals 2017 weisen einen Preisanstieg von 6,56 Prozent aus. 2016 lag die Preissteigerung für Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert bei 6,03 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 2015 noch bei knapp 5 Prozent.

Anders als im Vorjahr hat die Preisdynamik im Bestand in den Metropolen jedoch nachgelassen. Betrug sie in den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern 2016 noch 9,71 Prozent, hat sich das Wachstum auf 7,75 verringert und bewegt sich nun wieder auf dem Niveau von 2015. In den Großstädten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern stagnierte das Preiswachstum in diesem Jahr, allerdings ebenfalls nach einem kräftigen Anstieg im Vorjahr. In allen anderen Städteklassen hat das Preiswachstum dagegen zugelegt. Insbesondere in den kleinen und mittleren Städten ist ein stärkerer Anstieg zu verzeichnen. Trends: Großstädte mit Preiswachstum auf einem sehr hohen Niveau, jedoch nicht grenzenlos nach oben. Kleine und mittlere Städte noch mit Luft nach oben, stärkere Preisdynamik.

Im Neubau zeigt sich ein anderer Trend: Vor allem die kleineren Großstädte und die Metropolen zeichnen sich durch eine erhöhte Preisdynamik aus. Im Neubau (mittlerer Wohnwert) sind die Preise in den Metropolen mit einem Plus von 8,15 Prozent in diesem Jahr stärker gestiegen als im Bestand.

Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser sind 2017 erneut stärker gestiegen als im Vorjahr. Im mittleren Segment stiegen die Preise im Schnitt 5,44 Prozent. 2016 betrug das Preiswachstum deutschlandweit noch 4,28 Prozent. Die nach wie vor sehr günstigen Zinsbedingungen und steigenden Löhne versetzen immer mehr Haushalte in die Lage, sich Eigenheim zuzulegen. Am stärksten sind die Preise (mittlerer Wohnwert) in diesem Jahr in den Städten mit 100.000 bis 250.000 (um 7,46 Prozent)  sowie in den Metropolen (um 8,56 Prozent) gestiegen. Einzig in den Städten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern und in den Kleinstädten lässt sich ein Rückgang des Preiswachstums feststellen.

Das Reihenhaus ist für Eigenheimerwerber weiterhin eine günstige Alternative zum Einfamilienhaus. Jedoch sind die Preise in diesem Jahr ein wenig schneller gestiegen als die für Einfamilienhäuser. So verteuerte sich ein Reihenhaus mit mittlerem Wohnwert 2017 im Schnitt um 5,96 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 4,64 Prozent. Insbesondere in den Metropolen ist mit 8,55 Prozent ein starker Preisanstieg zu verzeichnen.

Der Anstieg der Baugrundstückspreise hat sich 2017 in fast allen Städteklassen gegenüber dem Vorjahr noch einmal beschleunigt. Deutschlandweit sind Baugrundstücke in normaler Wohnlage um 6,11 Prozent teurer geworden, im Vorjahr betrug der Anstieg noch 4,95 Prozent. Auffällig ist insbesondere das zweistellige Preiswachstum in den Metropolen. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern haben die Preise für Baugrundstücke in normaler Wohnlage um 10,13 Prozent zugelegt und in guter Wohnlage um 12,18 Prozent. Auch in den etwas kleineren Großstädten mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern sind die Baugrundstücke um knapp zehn Prozent teurer geworden. Der enorme Mangel an freien Bauflächen in den Großstädten führt zu dieser beschleunigten Dynamik. (Quelle: IVD-Newsletter vom 07.09.2017)